Welche Vorräte hat die Verwaltung?
Ein Teil der Vorräte sind Gegenstände für Überschwemmungen. Hier geht es etwa um provisorische Brücken, Pumpen, Trockner, Überschwemmungsschutzbarrieren, Elektrozentralen. Dann haben wir Technik für extreme Trockenheit. Das sind Tanks und Autotanks für den Wassertransport, Trinkwasseraufbereitungsanlagen oder Hochdruckleitungen, welche Wasser in bis zu 30 km entfernte Gemeinden befördern. Außerdem haben wir Vorräte an Erdöl und Erdölprodukten. Wenn es zu Lieferausfällen käme, dann haben wir für fast 3 Monate Treibstoff zum Fahren. Und man darf auch die Lebensmittelvorräte nicht vergessen. Wir haben gefrorenes Fleisch, Butter, Getreide, Trockenmilch, Fleischkonserven, Zucker, Käse, Stärke und weitere Vorräte.
Bezahlt man für die gewährte Hilfe?
Wenn die Regierung einen Krisenzustand für die gesamte Republik oder ein Landeshauptmann für einen ganzen Bezirk ausruft, dann öffnen sich die Läger der tschechischen Reserven und Gemeinden erhalten Vorräte und Technik kostenlos. Wenn zum Beispiel eine Gemeinde Probleme hat und kein Krisenzustand ausgerufen wurde, dann kann die Verwaltung der Gemeinde Technik vermieten.
Wie kann man Hilfe aus den tschechischen Reserven anfordern?
Im ersten Fall müssen Sie sich an Ihren Bürgermeister wenden, dieser kontaktiert dann die Verwaltung der staatlichen materiellen Reserven und zwar das Ressort Vorbereitung auf Krisenzustände, Tel: 244 095 325, Mail: grpsek-OPKS@sshr.cz
Für wie viele Tage hat die Tschechische Republik Treibstoffvorräte?
Gemäß EU-Richtlinie hat die Tschechische Republik Vorräte für 90 Tage Funktionieren des Staates. Aktuell haben wir für etwa 93 Tage Vorräte.
Für wie viele Tage hat die Tschechische Republik Lebensmittelvorräte?
Aktuell haben wir Lebensmittelvorräte für 1 bis 23 Tage. Dies hängt von der Lebensmittelart ab. Von etwas haben wir mehr und von anderem weniger.
Helfen die tschechischen Reserven auch im Ausland?
Allgemein funktioniert das so, dass das Ministerium für internationale Angelegenheiten einen Jahresplan der internationalen Entwicklungszusammenarbeit aufstellt, den die Regierung genehmigt. Die SSHR kauft dann ein und lagert. Wenn das Ministerium für internationale Angelegenheiten oder das Innenministerium humanitäre Hilfe vorbereiten, bitten sie einfach die SSHR um diese Vorräte. In der Vergangenheit haben wir etwas eine provisorische Brücke in die Zentralafrikanische Republik, Bettdecken und Decken in Flüchtlingslager in Makedonien oder Trockenmilch nach Syrien geliefert.
Wie würde im Falle einer Krise die Hilfe zu den Leuten gelangen?
Im Falle einer Krise würde die Regierung einen Krisenzustand ausrufen und damit würden sich unsere Läger öffnen. Unsere erste Aufgabe wäre es, dem integrierten Rettungssystem Technik zu gewähren, damit Feuerwehrleute und Sanitäter möglichst viele Leute retten könnten. Wir haben spezielle Bergungscontainer, in denen alle benötigte Technik an einem Ort ist. Hydraulische Pumpen, Hebewinden und verschiedenste Pumpen. Diese helfen den Feuerwehrleuten Menschen aus den Trümmern eingestürzter Häuser zu retten. Wahrscheinlich würde in einem solchen Fall die Raffinerie nicht funktionieren und die Eisenbahn wäre blockiert. Wir würden also die Notvorräte an Benzin und Diesel freigeben.
Wir würden auch spezielle Evakuierungsstädtchen für Leuten errichten, die ihr Haus verloren haben. Wir haben Notunterkunftsspezialcontainer, wo sich eine Küche, ein Bad und eine Toilette befindet. Daneben haben wir große Zelte für 20 Personen und kleinere Zelte für 5 Personen, in denen eine Familie mehr Privatsphäre hat. Und auch weitere Ausstattung fehlt nicht. Feldbetten, Schlafsäcke und Decken.
Weiter müsste während einer Krise die Versorgung mit Trinkwasser sichergestellt werden. Also würde unsere Trinkwasseraufbereitungsanlage, Tanks und weitere Technik an die Reihe kommen. Und selbstverständlich wäre es nötig, für alle evakuierten Personen die Verpflegung sicherzustellen. Lebensmittelvorräte haben wir für 1,3 Tage Funktionieren des Staates. Denn in diesem Bereich ist die Tschechische Republik im Gegensatz zum Erdöl autark. Wir haben hier viele Supermärkte, Landwirtschaftsgenossenschaften und Lebensmittelhersteller. Unsere Vorräte würden also den ersten Ansturm abdecken, bis die Produktion wieder anläuft.
Dazu wäre es nötig, Straßen befahrbar zu machen und provisorische Brücken zu errichten. Auch diese haben wir in den Reserven. Hier sehen Sie, dass alles mit allem zusammenhängt und wir auf alles vorbereitet sein müssen.
In welchen konkreten Fällen half die SSHR in letzter Zeit?
Die Verwaltung der staatlichen materiellen Reserven half in letzter Zeit am häufigsten bei Krisen extremer Trockenheit, also an vielen Stellen in der Tschechischen Republik die Brunnen der Gemeinden austrockneten und so drohte, dass die Menschen ohne Trinkwasser verbleiben. In den letzten zwei Jahren haben wir so etwa 22 Tausend Menschen geholfen.
Wie stellen Sie den Lebensmittelaustausch sicher, damit diese immer frisch sind?
Die meisten Lebensmittel lagern wir bei externen Hütern. Diese Firmen haben gemäß Vertrag die Pflicht, für die tschechischen Reserven immer frische Lebensmittel zu haben. Zum Beispiel darf Trockenmilch nicht älter als 10 Monate sein oder Schmelzkäse müssen spätestens innerhalb von 60 Tagen ausgetauscht werden.